Fragen zu Microplastik in Sportanlagen mit Kunstrasen und Kunststoffbelägen.


In der Öffentlichkeit werden aktuell zunehmend die Problematik von Microplastik in Kunststoffrasen und Kunststoffbelägen Sportfreianlagen diskutiert. Hierbei werden Zusammenhänge und Zahlen genannt, die nach unseren Kenntnissen und Erfahrungen nicht immer richtig sind. Um dem zu begegnen beantworten wir die wichtigsten Fragen und stellen die Zusammenhänge richtig dar.

1) Wie kann der Eintrag von Microplastik in die Umwelt vermieden werden?

Bei der Benutzung von Kunststoffrasenbelägen mit elastischen Füllgranulaten aus Neugummi oder recycelten Autoreifen (SBR-Gummi) entstehen durch Abrieb kleinere Partikel. Bei regelmäßiger Pflege (1 x pro Jahr) werden die Feinpartikel mit Spezialgeräten abgesaugt. Dabei wird mit Kehrsaugmaschinen das Granulat und Faserabrieb aufgewirbelt, abgesaugt und abgesiebt. Die auf den Sieben verbleibenden Grobpartikel werden direkt auf die Oberfläche zurückgeführt. Die anfallenden Schmutz-und Abfallstoffe werden fachgerecht entsorgt. Kunststoffbeläge werden durch Nassreinigung mit Drehwirbelverfahren und Schmutzwasserabsaugung gepflegt. Die anfallenden Schmutz-und Abfallstoffe werden fachgerecht entsorgt. Diese Reinigungstechnik wird bereits seit Bestehen dieser Beläge mit Erfolg eingesetzt.

In diesem Zusammenhang wird auf die Qualitätsüberwachung nach RAL hingewiesen in der nur Fachfirmen mit erforderlichen Geräten und Verfahren zertifiziert werden.

2) Bestehen Risiken für Boden und Grundwasser?

Für die Kunststsoffrasensysteme und Kunststoffbeläge werden nur Stoffe verwendet die den Umweltanforderungen nach DIN 18035-7 und RAL GZ 943 und GZ 944 entsprechen. Die Produkte werden einer laufenden Qualitätskontrolle unterzogen. Zusätzlich sorgt der mineralische Schichtaufbau der Belagssysteme für eine Abfilterung von Sickerstoffen. Die Erfahrungen zeigen, dass auch durch Abfluss Oberflächenwasser keine Feinpartikel abgeschwemmt werden, da diese durch die Faserüberstand und Anhaftung an den Fasern (Verklebung) fixiert werden.

Eine umfassende wissenschaftliche Studie des Bundesinstitutes für Sportwissenschaft von 2016/05, durchgeführt durch die BAM Bundesanstalt für Materialprüfung hat ergeben, dass keine Risiken für Boden und Grundwasser bestehen.

3) Bestehen Risiken durch Windabtrag?

Die trotz Reinigung möglicherweise verbleibenden Staubreste werden durch ständige Feuchte im Belag, aber auch durch Adhäsion an den Fasern fixiert. Verschiedene Messungen auf Freianlagen haben das bestätigt.

4) Bestehen Risiken durch Bauweisen, die von Normen abweichen?

Die in Deutschland nach DIN 18035-6 und 7 eingeführten Bauweisen bei Kunstrasen verlangen eine ausreichende Elastifizierung (Kraftabbau) durch den Einbau elastischer Schichten unter dem Rasenbelag. Dadurch werden geringere Mengen von elastischen Füllstoffen in der Oberfläche benötigt. Andere Bauweisen ohne Elastische Schichten benötigen bis zu 3fach höhere Mengen an elastischen Füllstoffen. Das kann zu Nachteilen bei der Reinigung führen und damit den Austrag von Microplastik begünstigen. Diese Risiken können durch normgerechte Bauweisen vermieden werden.

Berlin, den 23.04.2019

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